Kein Wunder, Touristen an jeder Ecke. Sogar manch Schild in englischer Sprache, was dem Moskowiter fast komplett fremd ist. Entsprechend westlich auch die Jungspunde, Indie-Mode auch hier gerade schwer angesagt – vor allem Karottenjeans.
Mitbewohner von 2,11-Renat ist unter anderem Sasha (vorne rechts), der ungefähr halb so groß ist und (trotzdem) als Modell arbeitet – mit der Bande kann man viel Spaß haben! So lerne ich Petersburgs Untergrund-Kultur-Szene kennen, werde Sonntagabend volley in eine Theatershow von Renat und Freunden in einer kleinen Bar integriert und bekomme kurzfristig die Rolle von Renats Ehefrau auf den Leib geschneidert. Das Stück soll irgendwo im Netz kursieren, ich werde mich aber hüten, den Link zu verraten (kenne ihn selber (noch) nicht). Aber ich denke, ich habe für die nächsten 17 Jahre freien Eintritt in dem Laden…
Erster Kontakt in der nördlichsten Stadt meiner Reise war übrigens ein anderer Sasha – Arbeitskollege von Moskau-Tim, bei dem ich wegen Termin-Änderung die erste Nacht pennen konnte. Er wohnt mit Freundin Alina und deren Mama zusammen, die mich sofort ins Familienleben integrierte. Folge: Langer Gesprächsabend mit Mama Ludmilla und Dolmetscher Sasha (der selbst sein Schulenglisch erstmal wieder irgendwo herauskramen musste) samt leckerem Likör aus Estland und Futter ohne Ende!
Hilfreich dabei und beim vorherigen Stadtrundgang mit Sasha und Alina der Universal-Übersetzer „Picture Talk“ – und Alinas altes englisches Uni-Lehrbuch zur Petersburger Geschichte. Stadtführung mal anders aber unter zu Hilfenahme von Hand und Fuß sehr erfolgreich. Außerdem nächtlicher Ausflug auf Hausdach in der Innenstadt mitsamt 1A-Ausblick auf die illuminierte City. Da ist dem Russen das Wort Krise fremd, allerdings haben sie eine Fontaine auf dem Fluss in diesem Jahr wegen Geldmangel abmontiert. Immerhin.
Dafür noch ein Highlight aus der Abteilung Geldadel: Im (falschen) Segelschiff an der Kaimauer sind Fitnessclub, Hotel und Restaurant eingebaut, das ganze von (falscher) Befestigungsmauer mit (falschen) Kanonen umgeben. Und in diesem (falschen) Teich schwimmen – richtig – falsche Enten! Pappkameraden aufs Wasser gepflanzt, um den (falschen!) Panorama-Ausblick zu komplettieren. Manchmal haben die hier wirklich einen kleinen Hau…
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