Kohle fordern aber kein Wechselgeld haben – die sind mir spaßig! Die Rede ist vom überforderten Bodenpersonal am Flughafen Jakarta. Das ist qua Order from the Muffti angehalten, von Passagieren mit internationaler Destination schlanke 150.000 Rupien (immerhin elf Euro) Bearbeitungsgebühr einzufordern (seit März 2009 – vielleicht eine Klimaabgabe für Tuvalu?). Nach derer 30.000 auf Bali war mir immerhin vorbereitet – allerdings nicht auf Beträge, die einem signifikanten Anteil des indonesischen Staatshaushalts entsprechen!
Soll heißen: 120.000 Steine hatte mir noch im Geldbeutel, dazu ständig an Wert verlierende US-Währung. Auch damit könne ich zahlen, beruhigt die Schalterine – will allerdings passend 18 Dollar haben. Beim Blick auf meinen Fünfziger sagt mir eine Stimme, dass wir uns auf Konfrontationskurs befinden, und die soll Recht behalten. Obwohl die Kollegin von Malaysia Airlines garantiert schon andere Passagiere um ihr Erspartes gebracht hat, verweigert sie hartnäckig die Wechselgeldherausgabe und legt mir stattdessen den Gang zur Wechselstube nahe...
Widerwillig aber alternativlos erwirbt mir sinnlos Indonesische Rupien, um sie dem Administrativdrachen (an der Stelle Dank an Frau Schaper für diese Wortschöpfung!) in den gierigen Feuerschlund zu schleudern. Bei der Boardingpassübergabe (ein...) fragt mir sicherheitshalber nach, ob es sich bei Reihe Dings und Bums denn auch um die erbetenen Notausstiegsluken handelt. „Oh, you wanted Emergency Exit?“, zeigt man sich jenseits der Schalterbarriere überrascht. Ja, wollte ich. Um präzise zu sein war das das Einzige, was ich erbeten hatte. Kann man bei dem ganzen Trubel ja mal überhören. Statt in Klimawandel gehören die Moneten also eher in Fortbildungsseminare investiert.
Doch zurück nach China. Nach Duisburg zwo ward mir nach sauberer Luft, und die findet man laut Einheimischer Beratschlagung in Chengdu – dort sind die Mädchen sogar berühmt für ihre reine Haut (wegen der Luft). Ich also hin da.
20 Stunden Zugfahrt trotzen mir seit Indien ja auch nicht mehr als ein müdes Gähnen ab, auch wenn Reisezeit und Entfernung in keinem Verhältnis zueinander stehen. Das Tempo der Züge unterscheidet sich hier aber ganz massiv voneinander – und man weiß nie so genau, ob Zug „T“ oder „S“ oder „Dings“ jetzt der schnellere ist...
Whatever, in puncto weiblicher Optik reiht sich Chengdu jedenfalls irgendwo im chinesischen Mittelfeld ein, dafür beherbergt es die größte Pandaaufzuchtsstation (...Wort) des Landes und damit der Welt. Richtig, ich also hin da...
Und was hat der Panda? Wieder richtig, nur Flausen im Kopf! Zumindest wenn er zur weit gefassten Gruppe der Heranwachsenden gehört. Dann nämlich besteht die Hauptaufgabe von „Ailuropoda melanoleuca“ darin, den ganzen Tag Blödsinn zu machen. Soll heißen: Zu zweit versuchen auf einen Baum zu klettern und sich dabei gegenseitig andauernd wieder hinunterzuwerfen, sich gegenseitig von kleinen Hängebrücken schubsen, rollen, plumpsen, gegeneinanderrennen – Unsinn kann so vielfältig sein...
Ansonsten scheint der Panda eher ein evolutionstechnisches Pilotprojekt zu sein. Da läuft in der Entwicklungsphase so ziemlich alles schief, was schief laufen kann: Braucht ewig, bis er (eher SIE) werfen kann (nicht Steine, das können beide nicht), rollig ist ER nur ganz selten (da müssen sich erstmal zwei finden...), Junior hat Streichholzschachtelformat wenn er zur Welt kommt (und das fast immer nur alleine) und dann ist er für ungefähr soundsoviele Monate ein totaler Betreuungsfall. Was für Aussichten...
Aber süüüüß sind die!
Auch beim Thema Tarnung hat das Konzept „Natürliche Auslese“ nicht richtig gegriffen – denn was macht ein schwarz-weißer Fellmops im grünen Wald? Wieder richtig, auffallen wie Bolle! Weil Pandas zudem katastrophal schlechte Autofahrer sind, kein Talent für Fremdsprachen haben und selbst simplere Funktionen zweiten Grades nicht ohne Taschenrechner ableiten können, steht mein Urteil fest: Da hat sich Mutter Natur einen ganz schlechten Scherz erlaubt (suchte vielleicht nur jemanden, der Bambus futtert?)!
Deswegen also muss Homo sapiens in Bresche springen und die Bälger aus dem Wald in die Pandaaufzuchtsstation verlagern, ihnen (so geschehen im Zoo von Bangkok) Pandapornos zeigen, damit sie endlich mal zur Sache kommen und nicht eine Partnerschaft führen, wie nur Loriot sie sich ausdenken kann. Manmanmanman...
Aber süüüüß sind die!
Und machen so viel Blödsinn (auf Video gebannt). Deswegen unterstütze ich die Pandaaufzucht auch (durch den Kauf eines Stoffpandas), selbst wenn der pummelige Schwarz-Weißling ab und an zu Propagandazwecken herhalten muss. Aber zu irgendwas müssen die Biester schließlich gut sein.
Next time: Warum Kleinkinder in China auch im Winter mit blanker Waffe durch den Bus laufen... (vielleicht mit Fotos?)
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